CDU-Abgeordnete mit der Kammerspitze in Lüneburg
Handwerkskammer

Abgeordnete in Lüneburg"Chancen der dualen Ausbildung aufzeigen"

Wie kann es gelingen, mehr Jugendliche für das Handwerk zu gewinnen? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines politischen Austauschs von CDU-Abgeordneten aus der Region Nordostniedersachsen mit Vertretern der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade im Lüneburger Technologiezentrum. Nach Ansicht der Landtagsabgeordneten Anna Bauseneick müsse Bildung frühzeitiger und breiter betrachtet werden. „Handwerk muss schon im Kindergarten erfahrbar werden, an den Schulen müssen die vielfältigen Chancen einer dualen Ausbildung besser aufgezeigt werden“, sagte sie. „Wir wollen, dass die Berufsorientierung an den Schulen verbindlicher und intensiviert wird“, ergänzte ihr Landtagskollege Jörn Schepelmann.

Kammerpräsident Detlef Bade forderte bessere Rahmenbedingungen für die Ausbildung im Handwerk ein. Es würden dringend mehr Mittel für die Modernisierung der Bildungszentren und die Finanzierung der überbetrieblichen Ausbildung benötigt. Das Land Niedersachsen stelle aus der VW-Sonderdividende zusätzliche 576 Millionen für Hochschulen und Forschung zur Verfügung. „Da wundern wir uns schon, wenn landesweit 22 Millionen Euro jährlich an zusätzlichen Mitteln für die duale Ausbildung nicht möglich sein sollten“, so Kammerpräsident Bade. Auch in einem anderen Punkt bat er die Abgeordneten um Unterstützung: Auszubildende, deren Berufsschulunterricht zentralisiert an entfernten Orten stattfindet, müssten Zuschüsse zu anfallenden Unterbringungs- und Verpflegungskosten erhalten. Uwe Dorendorf, Landtagsabgeordneter aus Lüchow-Dannenberg, verwies auch auf die Mobilität und die besonderen Herausforderungen des ländlichen Raums. „Für die Stadt ist das Azubi-Ticket eine feine Sache. Auf dem Land bringt es nichts, wenn kein regelmäßiger ÖPNV fährt.“ Hier seien neben dem Ausbau des ÖPNV flankierende Maßnahmen wie Fahrtkostenzuschüsse erforderlich.

Die wirtschaftliche Lage des Handwerks interessierte den Bundestagsabgeordneten Henning Otte, der die Handwerksbetriebe als starkes Rückgrat der Wirtschaft im Ländlichen Raum sieht. Bade sprach von einer insgesamt robusten Entwicklung. Auffällig sei jedoch eine deutliche Zurückhaltung bei Bauprojekten. „Aus Gesprächen mit Unternehmern höre ich, dass vor allem die fehlende Planungssicherheit in Bezug auf Preise, Materialbezug und Lieferzeiten ein großes Problem ist. Hinzu kommt die Unsicherheit bei der Förderung“, sagte Otte. Einig waren sich die Gesprächspartner, dass Förderrichtlinien und Nachweispflichten oft an den tatsächlichen Anforderungen vorbeigingen und zu bürokratisch ausgestaltet seien.

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BU: Der Bundestagsabgeordnete Henning Otte (2. v. l. ) und die Landtagsabgeordneten Uwe Dorendorf, Anna Bauseneick und Jörn Schepelmann (v. l.) beim politischen Dialog mit der Führungsspitze der Handwerkskammer: Präsident Detlef Bade (3. v. r.), Hauptgeschäftsführer Eckhard Sudmeyer (r.) sowie Matthias Steffen, stv. Hauptgeschäftsführer (2.v.r.)
(© Handwerkskammer).



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